Klimafreundlich
und bezahlbar

In die Planung und die Realisierung des Klimaschutzquartiers fließen jahrzehntelange Erfahrungen ein, die die ABG mit dem Bau und dem Betrieb von Gebäuden im energieeffizienten Passivhausstandard sowie Energieplus-Gebäuden wie dem Aktiv-Stadthaus gesammelt hat. Alle Gebäude im Quartier werden im höchsten Energieeffizienz-Standard gebaut.  

100 Prozent des Stroms sowie 65 Prozent der Wärme werden dezentral vor Ort aus erneuerbaren Energien gewonnen. Diese hocheffiziente Energieerzeugung spart jährlich knapp 2.000 Tonnen CO2 im Vergleich zu konventioneller Wärmeversorgung.
Die ABG und der Energieversorger Mainova, zwei Frankfurter Unternehmen, bündeln ihre Kompetenzen, um das innovative Klimaschutzquartier zu realisieren.

Entwickelt wurde das nachhaltige Energiekonzept mit der EGS-plan GmbH, einer führenden Ingenieurgesellschaft für Energie-, Gebäude- und Solartechnik in Deutschland. 

Das Konzept für die Wärmeversorgung sieht ein komplexes Zusammenspiel von Geothermie, Photovoltaik-Thermie-Anlagen (PVT), Wärmepumpen und gasbetriebenen Blockheizkraftwerken vor, die zum Teil mit Biomethan betrieben werden.

Die Nutzung von Geothermie in großem Maßstab sorgt für die nachhaltige Versorgung des Quartiers mit Wärme. Dazu tragen über 160 Erdwärmesonden in 120 Metern Tiefe bei.

Um die Erdsondenfelder, denen in den kalten Monaten Wärme entzogen wird, in der warmen Jahreszeit zu regenerieren, werden auf den Dächern 1.160 sogenannte PVT-Module installiert. Die Wärmeüberschüsse aus diesen Kollektoren, die neben Strom auch Wärme produzieren, werden in den Boden zurückgeführt und so saisonal gespeichert. 

Die 54 Wohnhäuser werden an ein intelligentes „Wärmenetz 4.0″ angeschlossen und über drei Heizzentralen versorgt. In diesen Heizzentralen arbeiten Wärmepumpen, die mit dem lokal erzeugten Strom aus Photovoltaik-Anlagen auf den Gebäudedächern sowie aus Blockheizkraftwerken betrieben werden. 

Der komplette Strom wird in dem Quartier mittels Photovoltaik-Anlagen gewonnen. Dafür werden 5.050 PV-Module auf den Dächern der Häuser installiert. Mit dieser Energie werden die Wärmepumpen betrieben und die Batteriespeicher geladen. Die geplante PV-Leistung liegt bei rund 2,5 Megawatt, darin ist auch der mit PVT-Anlagen erzeugte Strom enthalten. 

Bisher einmalig in Deutschland ist die bereits im Aktiv-Stadthaus erprobte Lieferung des Stroms als Inklusivleistung der Gesamtmiete. Mieter:innen nutzen damit ein Kontingent des Sonnenstroms vom eigenen Dach und bezahlen nur zusätzlichen Strom, wenn Sie das Kontingent überschreiten. So sparen Mieter:innen mit einem bewussten Stromverbrauch Geld und tragen damit zum Klimaschutz bei. 

Im Realisierungswettbewerb für den Hochbau und die Freiraumplanung der Wohn- und Geschäftsgebäude am zentralen Quartiersplatz, sowie des Quartiersplatzes selbst und den Nachbarschaftsplätzen des Klimaschutzquartiers Hilgenfeld vergab das Preisgericht im November 2023 den ersten Preis an die Frankfurter Niederlassung der pbr Planungsbüro Rohling AG. An dem von der ABG ausgelobten Wettbewerb für die Gestaltung der Quartiersmitte hatten fünf Architekturbüros teilgenommen. 

Die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit sieht nördlich des zentralen Quartiersplatzes im Hilgenfeld zwei sich gegenüberliegende jeweils viergeschossige Mehrfamilienhäuser mit L-förmigem Grundriss und einer gestaffelten Höhenstruktur vor. Positiv beurteilten die Preisrichter außerdem, dass durch eine subtile Farbdifferenzierung an der Fassade und durch Sprünge in der Attika sowie bei Geschossdecken einzelne Häuser erkennbar bleiben. Im Erdgeschoss eines der Gebäude sind direkt am Quartiersplatz vier Ladenlokale geplant. Die Begrünung von Dächern und Fassaden soll die Regenrückhaltung fördern, zur Biodiversität sowie zu einem gesunden Mikroklima in dem Quartier beitragen

Im Hilgenfeld wird Regenwasser auf den Baugrundstücken gesammelt, versickert und in einigen Bereichen gedrosselt abgeleitet. Von den Verkehrsflächen wird es in miteinander verbundene Versickerungsmulden geleitet. Dort wird es über unterirdische Kammersysteme, die das Wasser schnell aufnehmen und langsam abgeben, wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt.
So kann der anfallende Niederschlag vollständig im Gebiet zurückgehalten werden, was einen wesentlichen Beitrag zum Hochwasserschutz leistet.