06.12.2018

ABG startet in Nied mit dem Bau von 75 Mietwohnungen in Passivhausbauweise

Spatenstich im ersten Bauabschnitt im „Nieder Loch" - Wohnungen werden im Mittelstandprogramm gefördert

Seit vielen Jahren wird in Nied bereits über die Bebauung des so genannten „Nieder Lochs", der Brache zwischen der Mainzer Landstraße und dem Ortsrand Alt-Nied diskutiert. Am Donnerstag (6. Dezember) haben der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldman und ABG-Geschäftsführer Frank Junker gemeinsam mit den Projektpartnern den Spatenstich für den Neubau von insgesamt 75 Mietwohnungen in Passivhausbauweise und einer durchgehenden Tiefgarage mit 80 Stellplätzen gesetzt.

„Dies ist der erste Bauabschnitt des Projekts der ABG FRANKFURT HOLDING, für das sich die Frankfurter Architekten Kristin Dirschl und Mathias Federle in einem Gutachterwettbewerb mit ihrem Konzept durchgesetzt haben. Der zweite Bauabschnitt mit weiteren 56 Wohnungen und einer großen Gewerbefläche für einen Lebensmittelmarkt kann in einigen Jahren beginnen, wenn in unmittelbarer Nachbarschaft die Bauarbeiten für eine neue Wendeschleife der Straßenbahn und einen Kreisverkehr abgeschlossen sind, erläutert ABG-Aufsichtsratsvorsitzender und Oberbürgermeister Feldmann.

„Dieses Wohnbauprojekt der ABG wertet Nied deutlich auf, das Entree in den Stadtteil bekommt ein neues urbanes Gesicht", sagte Feldmann bei dem Spatenstich. Auch die geplanten Straßen- und Gleisarbeiten würden die Verkehrssituation in diesem Bereich der Mainzer Landstraße deutlich verbessern. „Vor allem aber schaffen wir hier in Frankfurt dringend benötigte Mietwohnungen, von denen wir auch Wohnungen im Mittelstandsprogramm fördern", so der Oberbürgermeister weiter.

„Wir haben bei den Planungen sehr genau darauf geachtet, dass dieses Gebäude gut mit der bestehenden Bebauung in Nied harmoniert", erläuterte ABG-Geschäftsführer Frank Junker bei dem Spatenstich, „die Lage des Grundstücks mit Blick zum Main und mit kurzen Wegen ins Grüne ist sehr gut". Auch bei diesem Projekt stelle die Passivhaus-bauweise einen besonderen Vorteil dar, weil diese nicht nur zu sehr geringen Nebenkosten für die Mieterinnen und Mieter führt sondern auch sehr gut schallisolierend wirkt.

Das bisher unbebaute Grundstück am Ortsrand in Nied verläuft parallel zur Mainzer Landstraße und den Straßenbahngleisen. Auf der anderen Seite der Mainzer Landstraße fließt in etwa 80 Meter Entfernung der Main. Im Nordwesten grenzt das Baugrundstück an den Frankfurter Grüngürtel, hier mündet die Nidda in den Main. Im ersten Bauabschnitt, in den die ABG rund 22 Millionen Euro investiert und der bis Ende 2020 abgeschlossen sein soll, wird jetzt der ca. 5.000 Quadratmeter große nach Höchst hin gelegene nordwestliche Teil des Grundstücks bebaut, der an der Stichgärtenstraße beginnt.

Architekten orientierten sich an historischen Hakenhöfen

Die 75 Passivhaus-Wohnungen des neuen Quartiers haben Grundrisse von zwei bis fünf Zimmern und werden in einem Gebäudekomplex errichtet, der aus insgesamt sieben Einheiten mit jeweils eigenem Eingang und Treppenhaus besteht. Zur Mainzer Landstraße hin hat das Gebäude vier Stockwerke, in Teilbereichen auch ein weiteres Staffelgeschoss. Der 142 Meter lange Baukörper wird mit drei Einschnitten, die über eine Breite von acht Metern nur eingeschossig baut sind, optisch gegliedert. Damit wollten die Architekten den geschlossenen straßenbegleitenden Charakter der Bebauung im Sockel beibehalten, gleichzeitig aber Blickverbindungen sowohl in die dahinterliegenden Höfe als auch aus den im hinteren Teil gelegenen Wohnungen in Richtung des Mainufers und die freie Landschaft ermöglichen. Damit die Bewohner der bestehenden Wohnhäuser in Alt-Nied noch genügend Sonnenlicht bekommen, werden die drei im rückwärtigen Teil des Grundstücks gelegenen Gebäudeteile nur drei Stockwerke haben.

Die in Form eines Hakens angelegten Gebäude sind miteinander verbunden und umschließen zwei Innenhöfe, die sowohl von der Mainzer Landstraße als auch von dem auf der Rückseite gelegenen Fuß- und Radweg erreicht werden. Diese werden begrünt und mit Bäumen bepflanzt. Sie dienen den Bewohnern auch als Quartiersplätze. Hier werden auch die Kinderspielflächen angelegt. Bei der Planung haben die Architekten sich von der historischen kleinteiligen Baustruktur in Alt-Nied mit zahlreichen Hofbebauungen mit so genannten Hakenhöfen leiten lassen.
Das neue Wohnquartier der ABG in Nied wird ausschließlich von der Mainzer Landstraße her erschlossen. Die Innenhöfe und Wege bleiben komplett autofrei. An der Mainzer Landstraße liegt auch die zentrale Zu- und Ausfahrt der Tiefgarage, die später auch von den Bewohnern der Wohnungen im 2. Bauabschnitt genutzt wird. Bis auf eines sind alle Treppenhäuser zu den Wohnungen direkt mit der Tiefgarage verbunden. Oberirdisch sind keine weiteren Stellplätze geplant.

Für die Erschließung wird parallel zur Wohnbebauung entlang der Mainzer Landstraße eine zusätzliche Fahrbahn mit Wendemöglichkeit errichtet. Die Bewohner können damit die Mainzer Landstraße in beiden Fahrtrichtungen einfach erreichen. Die Stichgärtenstraße, die das Areal in Ost-West-Richtung quert und die Grenze zwischen den beiden Bauabschnitten bildet, wird als Rad- und Gehweg ausgebaut und stellt die Verbindung zwischen Alt-Nied und dem Mainufer her. Dort wird eine neue Fußgängerampel den Übergang über die Mainzer Landstraße erleichtern.

(Fotos: ABG / Jochen Müller)

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