ABG überträgt das neue „Main Bad Bornheim“ an die BäderBetriebe Frankfurt

Das neue Main Bad Bornheim am Ratsweg in unmittelbarer Nachbarschaft zur Frankfurter Eissporthalle / Foto: ABG/Jochen Müller
900 Quadratmeter Wasserfläche und eine große Saunalandschaft
Baugrund, Preisentwicklungen und Logistik stellten Herausforderungen dar
Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG FRANKFURT HOLDING, und Dr. Boris Zielinski, Geschäftsführer der BäderBetriebe Frankfurt GmbH, haben Ende Februar den notariellen Vertrag für die Übertragung des neuen Hallenbades an die BäderBetriebe unterzeichnet. Die von der ABG für den Neubau gegründete Projektgesellschaft Bäderbau GmbH & Co. KG, die das neue Erlebnisbad in Bornheim errichtet hat, ist damit in den Besitz der BäderBetriebe Frankfurt übergegangen. In den kommenden Wochen wird sich die 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH auf den Publikumsbetrieb vorbereiten und die technischen Installationen im Detail testen, bevor das Bad voraussichtlich Mitte Mai eröffnen wird.
Das neue Erlebnisbad bietet rund 900 Quadratmeter Wasserfläche und ist rund 30 Prozent größer als das Panoramabad am Bornheimer Hang, das schließen wird. Die ABG plant, auf dem Grundstück neue Mietwohnungen zu bauen. Neben verschiedenen Erlebnisbecken, einer Röhrenrutsche und einer breiten Wellenrutsche gibt es im neuen Bad auch ein flaches Becken für Kleinkinder. Das mit einem verstellbaren Hubboden flexibel nutzbare 25 Meter lange Sportbecken hat sechs Bahnen und einen 3-Meter-Sprungturm. Außerdem bietet das Bad ein Lehr- und Lernschwimmbecken. Dieser Bereich des Schwimmbades kann auch von Sportvereinen oder Schulen für Schwimmkurse genutzt werden. Im oberen Stockwerk ist die Saunalandschaft mit vier Themen-Saunen, einem Dampfbad und Ruhezonen.
„Eine in vielerlei Hinsicht höchst anspruchsvolle Aufgabe“
„Die ABG konnte hier einmal mehr eine in vielerlei Hinsicht höchst anspruchsvolle Aufgabe für die Stadt Frankfurt lösen. Corona war für uns noch ein Fremdwort, als wir dieses Projekt geplant haben. Auch die Folgen, die der russische Überfall auf die Ukraine für die Weltwirtschaft, die Energieversorgung und die Preise im Bau haben würde, war nicht absehbar“, erklärt Frank Junker zu den Herausforderungen bei dem Neubau. Beim Spatenstich im September 2021 habe man mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren geplant. „Als die Preise für Stahl und energieintensive Baustoffe in Folge des Ukrainekriegs regelrecht durch die Decke gegangen sind, waren wir in der Bauphase, in der wir viel Stahl für die Stahlbetonbecken und die Edelstahlwannen gebraucht haben“, beschreibt Junker die Auswirkungen auf das Projekt. Auch die Preise für Glas, Bitumen und Kunststoffe seien erheblich gestiegen. Hinzu kamen Zeitverzögerungen durch Lieferschwierigkeiten für Baumaterialien bis hin zur Insolvenz von Lieferanten von Spezialteilen.
Mit Erschwernissen war bereits bei den sehr aufwändigen Tiefbauarbeiten zu rechnen. Das Hallenbad am Ratsweg steht auf dem Gelände, auf dem die Trümmer der Stadt aus dem Zweiten Weltkrieg abgelagert und aufbereitet wurden. Im Baugrund fanden sich ganze Erker von Häusern, große Schrott- und Maschinenteile, Kabel, Öltanks und Kanalrohre, außerdem Munition, darunter eine 250-Kilo schwere Bombe. „Wir mussten vor den Betonarbeiten an der Bodenplatte das gesamte 8.000 Quadratmeter große Grundstück schachbrettartig mit 15 Meter tiefen Bohrungen im Abstand von 75 Zentimetern auf Kampfmittel untersuchen“, so Junker. Die komplizierten Gründungsarbeiten wurden von der Firma Züblin geleistet, die auch die Bodenplatte und den Rohbau erstellt hat.

Ausgefeilte Logistik: DGNB-zertifizierte Baustelle, Dippemess und Löwen-Aufstieg
„Eine weitere große Herausforderung war bei dieser Baumaßnahme die Logistik“, erklärt Junker. Der Baustellenverkehr musste bei der ‚Dippemess‘, die mit zahlreichen Schaustellern und tausenden Besuchern zweimal jährlich auf dem Festplatz am Ratsweg stattfindet, sowie weiteren publikumsstarken Veranstaltungen eng mit der Feuerwehr und den Rettungskräften abgestimmt werden. Auch bei den Heimspielen der ‚Frankfurter Löwen‘ im benachbarten Eisstadion, die während der Bauarbeiten in die erste Bundesliga aufgestiegen sind, war eine sorgfältige Koordination notwendig. Zusätzlich wurde der Hospitality-Bereich der Löwen verlagert, damit die Bautätigkeit und das Spieltagserlebnis sich nicht im Wege standen.
Zahlreiche Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass Anwohnerinnen und Anwohner möglichst wenig durch Lärm- und Staubemissionen beeinträchtigt wurden. So wurde auf der DGNB-zertifizierten Baustelle für eine besonders ressourcenschonende sowie abfall- und emissionsarme Ausführung der Bauarbeiten gesorgt. „Dieses Projekt war wirklich nicht einfach und ich danke deshalb ganz besonders allen am Bau beteiligten Unternehmen, Partnern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die intensive Zusammenarbeit“, sagt Junker. „Trotz aller unvorhersehbaren Herausforderungen ist es uns gelungen, den Bau des neuen Schwimmbades in Bornheim mit einem noch überschaubaren Zeitverzug und in einem Kostenrahmen von 67 Millionen Euro netto erfolgreich fertigzustellen“, so Junker. Gebaut wurde nach Plänen des im Schwimmbadbau erfahrenen Stuttgarter Büros 4a Architekten.
„Ein besonderer Erholungsort“
„Das ‚Main Bad Bornheim‘ wird mit seinem Erlebnis-, Sport- und Wellnessangebot für Familien und alle schwimmbegeisterten Frankfurterinnen und Frankfurter ein besonderer Erholungsort sein“, freut sich Dr. Boris Zielinski, der Geschäftsführer der BäderBetriebe Frankfurt GmbH auf die baldige Eröffnung. „Nach der Übergabe des Bades werden mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jetzt die Abläufe festgelegt, letzte Arbeiten an der Inneneinrichtung ausgeführt und die Schwimmbadtechnik getestet und eingestellt“, so Zielinski.
Niedrige Betriebskosten durch den Einsatz regenerativer Energien
Das Schwimmbad ist durch moderne Wärmetechnik und den Einsatz regenerativer Energien besonders energieeffizient und nachhaltig im Betrieb. Auf dem Dach ist eine große Photovoltaikanlage mit 450 PV-Modulen installiert, die mit einer Spitzenleistung von 150 kWp im Jahr bis zu 150.000 Kilowattstunden Strom produzieren kann. Auch das Blockheizkraftwerk, das gleichzeitig Strom und Wärme produziert, arbeitet äußerst energieeffizient. Außerdem reduzieren Anlagen zur Wärmerückgewinnung aus den Lüftungsanlagen und aus der Badewassertechnik den Heizenergiebedarf erheblich.
Weiteres Potential bietet künftig auch die Wärmerückgewinnung aus Kältemaschinen der Eissporthalle. Die erforderliche Technik ist im Schwimmbad bereits installiert und die Rohrleitungen sind bis in die Eissporthalle geführt. Ein für die Wärmegewinnung erforderlicher Anschluss in der Eissporthalle steht noch aus.
Durch den Einsatz von LED-Leuchten, die sparsam im Betrieb sind und eine deutlich längere Lebenszeit haben als konventionelle Beleuchtung, werden auch Wartungen und Reparaturen auf ein Minimum begrenzt. Für die Reinigung und Bewässerung der Außenanlagen wird Regenwasser statt Trinkwasser verwendet. Ein Regenrückhaltesystem speichert bei Starkregen überschüssiges Regenwasser und gibt es zeitversetzt in die öffentliche Kanalisation ab, wodurch einer Überlastung des Kanalsystems vorgebeugt wird.
Das neue Schwimmbad, das nach einem Online-Wettbewerb der BäderBetriebe den Namen „Main Bad Bornheim“ trägt, steht am Ratsweg in unmittelbarer Nachbarschaft zur Frankfurter Eissporthalle und ersetzt das Panoramabad Bornheim, das nach über 50 Jahren seine technische Lebenszeit erreicht hat.
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