Gutachterverfahren der ABG zum Projekt Ziegelei-Allee in Praunheim entschieden
Visualisierung: ABG / schneider+schumacher
Preisgericht vergibt ersten Preis an das Büro schneider+schumacher – Bis zu 58 geförderte und freifinanzierte Wohnungen in Passivhausbauweise geplant
Das Frankfurter Architekturbüro schneider+schumacher wird im Auftrag der ABG FRANKFURT HOLDING ein Projekt mit besonderer städtebaulicher Bedeutung gestalten. Dies ist das Ergebnis eines beschränkten zweistufigen Gutachterverfahrens, das die ABG in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt am Main für die Bebauung eines rund 3.850 Quadratmeter großen Grundstücks in der Ziegelei-Allee am nördlichen Ende der Siedlung Praunheim ausgeschrieben hat. Den zweiten Preis vergab das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Zvonko Turkali in seiner Sitzung am 4. Mai an das Büro HHS Planer+Architekten. Mit dem dritten Preis wurde das Büro Duplex Architekten ausgezeichnet. Insgesamt hatten fünf Architekturbüros den zweiten Wertungsrundgang erreicht. Mit der fachlichen Betreuung des zweistufigen Gutachterverfahrens, das die ABG und die Stadt Frankfurt wegen der besonderen öffentlich wirksamen Lage des Grundstücks wählten, war das Darmstädter Büro planquadrat – Elfers Geskes Krämer PartG mbB beauftragt.
„Der zukünftige Neubau an der Ziegelei-Allee soll in einigen Jahren das Entree zum geplanten Stadtteil der Quartiere bilden“, so Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG FRANKFURT HOLDING. „Vor diesem Hintergrund freuen wir uns über die besonders hohe Qualität der eingereichten Arbeiten im Rahmen des architektonischen Gutachterverfahrens, gratulieren schneider+schumacher zum erfolgreichen Entwurf und bedanken uns bei allen teilnehmenden Büros.“
Die Entscheidung der Jury erläutert Prof. Zvonko Turkali, Vorsitzender des Preisgerichts: „Die prägnante Architektur des Beitrags vom Büro schneider+schumacher steht in der Tradition des ‚Neuen Frankfurt‘. Der Entwurf definiert einen gelungenen Auftakt in das neue Quartier und zeigt zudem Grundrisse auf, die eine durchgängig hohe Wohnqualität erwarten lassen“. Der Jury gehörten Vertreter:innen aus den Bereichen Bau, Architektur, Planung, Verwaltung sowie des Ortsbeirats 7 an.
Das Konzept des Büros schneider+schumacher sieht die Bebauung des Grundstücks an der Ziegelei-Allee mit zwei Gebäudeteilen vor. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass auf dem Areal Kanäle für Schmutzwasser und Regenwasser verlaufen, die nicht überbaut werden dürfen. Deshalb trennt ein acht Meter breiter Korridor das Grundstück in zwei Teile. Den Gebäuderiegel im nördlichen Teil des Areals haben die Architekten mit vier Stockwerken und einem Staffelgeschoss geplant. Indem dieser Gebäudeteil die „Zeilen-Typologie der Laubenganghäuser an der Ludwig-Landmann-Straße fortsetzt“, wie es in der Entwurfsbeschreibung von schneider+schumacher heißt, soll er eine „Vermittlerfunktion zwischen Alt und Neu“ an der Schnittstelle zwischen der Trabantenstadt der 30er Jahre von Ernst May und der zukünftig geplanten Stadterweiterung wahrnehmen. Ein sieben Stockwerke hohes Gebäude an der Ecke Heerstraße/Ziegelei-Allee soll dagegen durch einen „kraftvollen, turmartigen Hochpunkt“ den Eingang zum geplanten „Stadtteil der Quartiere“ stadträumlich markieren.
Insgesamt sind an dem exponierten Standort in Praunheim bis zu 58 Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern geplant, von denen 15 Prozent im Förderweg 1 und 85 Prozent im Förderweg 2 sowie freifinanziert vermietet werden sollen. Die Wohnungen werden über sechs Eingänge von der Ziegelei-Allee aus erschlossen. Im Erdgeschoss des als Passivhaus mit Tiefgarage geplanten Gebäudes sind ebenfalls zur Ziegelei-Allee hin gelegen kleine Gewerbeeinheiten geplant. In den Räumen im Erdgeschoss sind auch „kombinierte Wohn- und Arbeitsformen“ denkbar. In einem vorgelagerten zweigeschossigen Kopfbau können weitere Gewerbeeinheiten oder, wie von der Jury vorgeschlagen, eine Kindertagesstätte Platz finden. Alle Wohnungen haben Balkon, Loggia oder Terrasse. Dächer und Fassaden werden begrünt. Durch die Kombination von Fernwärme mit Photovoltaik ist ein Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien bei der Wärmeversorgung erzielbar.
In den Eingangszonen der Wohngebäude befinden sich außenliegende Fahrradstellplätze für Kurzparker, eine überdachte Vorzone, Briefkästen, sowie Kinderwagenabstellräume. Weitere Fahrradabstellplätze, Stellplätze für Lastenfahrräder und E-Bike-Ladestationen haben die Planer im Erdgeschoss des östlichen Gebäudeteils vorgesehen. Die Tiefgarage mit insgesamt 26 Pkw-Stellplätzen und Standorten für E-Ladestationen ist unter dem nord-westlichen Gebäudeteil geplant. Das Grundstück ist gut an den ÖPNV angebunden. Die U-Bahn-Station Heerstraße liegt nur fünf Gehminuten entfernt.
Hohe Anforderungen an den Schallschutz
Die Lage an der vielbefahrenen Heerstraße und die Nähe zur Autobahn A5 stellen besondere Anforderungen an den Schallschutz des Gebäudes. Daher haben die Planer von schneider+schumacher die Wohnzeile so konzipiert, dass die Wohnräume, die vor allem am Tag genutzt werden, zur lärmbelasteten Westseite hin liegen. Die anderen Räume sind zur lärmabgewandten Ostseite ausgerichtet und ermöglichen eine ruhige Nachtnutzung. In die Loggien, die durch Glas-Schiebe-Elemente geschlossen werden können, fällt die Mittags- und Abendsonne.
Der mit dem ersten Preis prämierte Entwurf sieht eine relativ geringe Flächenversiegelung mit gemeinschaftlichen Grünflächen und privat nutzbaren Gärten auf der Hofseite im Erdgeschoss vor. Mit der Begrünung von Dach- und Fassadenflächen sowie dem Energie- und Mobilitätskonzept soll die Entwicklung eines nachhaltigen, klimafreundlichen Quartiers unterstützt werden.
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