Aus der
Schelleklobbe
Ausgabe 02.2024

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Besser schlafen im Winter

Ein älterer Herr schläft tief und entspannt in seinem Bett

Ein Experte gibt Tipps für einen gesunden Schlaf

Der Herbst ist da, die Tage werden kürzer und wir verbringen wieder mehr Zeit in den eigenen vier Wänden. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um die Wohnung mit einfachen Mitteln gemütlicher zu machen. Eine angenehme warme Decke, neue Kissen oder ein stimmungsvolles Licht können kleine Wunder bewirken.
Doch am wichtigsten für unser Wohlbefinden ist ein guter und erholsamer Schlaf. Schließlich verbringen wir rund ein Drittel unseres Lebens im Bett.
Im Winter schlafen viele Menschen tatsächlich anders als im Sommer. Studien zeigen, dass die kälteren Temperaturen und die längeren Nächte den Schlafrhythmus beeinflussen. Der Körper schüttet in der Dunkelheit mehr Melatonin aus – das „Schlafhormon“ – was uns früher müde macht.

Gleichzeitig kann zu trockene Luft durch die Heizung und unzureichende Belüftung den Schlaf stören. Um gut durch die Nacht zu kommen, sollte das Schlafzimmer kühl, aber nicht zu kalt sein. Die ideale Temperatur liegt bei 16 bis 18 Grad. Regelmäßiges Lüften vor dem Schlafengehen sorgt für ausreichend Sauerstoff und reduziert trockene Heizungsluft.

Auch die richtige Bettdecke ist entscheidend: Eine kuschelige Winterdecke hält warm, ohne zu überhitzen. Wer leicht friert, kann mit zusätzlichen Decken oder einer Wärmflasche nachhelfen. Zudem empfiehlt es sich, den Raum so dunkel wie möglich zu halten, um das natürliche Schlafverhalten zu unterstützen.

Aber was kann man darüber hinaus für einen optimalen Schlaf tun? Wir haben darüber mit Bardo Hildmann gesprochen, der gemeinsam mit seinem Vater Geschäftsführer des traditionsreichen Frankfurter Bettenfachgeschäfts „Betten Zellekens“ ist und individuelle Schlafberatung anbietet. Seit über 50 Jahren ist das Unternehmen mit dem Ladengeschäft in der Sandgasse 6 in der Innenstadt Mieter der ABG.

Bardo Hildmann vom Bettenhaus Zellekens ist Experte, wenn es ums Thema Schlafen geht
Bardo Hildmann vom Bettenhaus Zellekens ist Experte, wenn es ums Thema Schlafen geht

„Während der Nacht verfestigt sich unser Gedächtnis, wir können Gelerntes besser behalten“, sagt Bardo Hildmann. „Gesunder Schlaf ist auch eine effektive Vorsorge gegen Alzheimer. Die Leistungsfähigkeit des Gehirns, ein schmerzfreier Rücken und das komplette Wohlbefinden hängen maßgeblich von der Schlafqualität ab. Je besser das Bett und je optimaler die Entlastung, desto besser kann sich der Körper erholen.“

„Das Bett kann eine Lösung sein bei Rückenproblemen, denn die Bandscheiben erholen sich nur in der Nacht. Ein gutes Bett ist daher eine der besten Vorsorgemaßnahmen gegen Rückenprobleme. Heutzutage haben schon Menschen in den Dreißigern Rückenbeschwerden, oft bedingt durch zu viel Sitzen im Büro und zu wenig Bewegung. Manche haben ihre Rücken- oder Knieprobleme aber auch aus dem Fitnessstudio“.

„Jeder Körper ist anders“, erklärt Hildmann. „Größe, Gewicht, Körperbau – all das spielt eine Rolle. Wir haben mit unserem Verband und einem Schlafforscher ein spezielles Messsystem entwickelt, um die individuellen Bedürfnisse genau zu erfassen – ähnlich wie bei maßgefertigten Schuheinlagen. So können wir individuell beraten und die richtige Kombination aus Lattenrost, Matratze mit passender Festigkeit und dem optimalen Kissen finden.“

„Je schwerer jemand ist, desto fester sollte die Matratze sein“, rät der Schlafberater. Ob Kaltschaum, Taschenfederkern oder Latex – die Qualitätsunterschiede sind groß. „Im persönlichen Gespräch finden wir heraus, welches Material am besten passt.“

„Ein neues Kissen kann schon viel bewirken“, sagt der Experte, die Auswahl sei groß und auch da kommt es auf die individuellen Anforderungen an. „Manchmal höre ich aber von Kunden, dass sie bereits mehrere Kissen ausprobiert haben, ohne dass eine Besserung eingetreten ist“. Dann, sagt Hildmann, liegt das Problem meist bei der Matratze.

„Die Bauchlage ist die ungünstigste Position, denn sie führt zu Verspannungen im oberen Rücken und Nacken. Die Seitenlage ist besser, die Rückenlage optimal, da sich der Körper am besten entspannen kann.“

Schlaf-Routinen sind wichtig: „Ein regelmäßiger Schlafrhythmus, ein angenehmes Ambiente und der Verzicht auf Fernseher und Handy im Schlafzimmer fördern die Schlafqualität“, empfiehlt der Fachmann. „Der Schlafraum sollte eine Ruheoase sein, getrennt vom Alltag und digitalen Ablenkungen.“ Hildmann erklärt zudem, „70 Prozent des Schlafklimas werden von der Zudecke bestimmt. „Wer viel schwitzt oder schnell friert, sollte seine Bettwäsche entsprechend anpassen. Materialien wie Kamelhaar können Feuchtigkeit besser regulieren.“

Damit Bett und Matratze lange halten, rät Hildmann zur regelmäßigen Pflege: „Drehen und wenden Sie die Matratze alle sechs bis acht Wochen, um eine gleichmäßige Belastung zu gewährleisten. Waschen Sie den Matratzenbezug regelmäßig und reinigen Sie die Zudecke alle zwei Jahre.“

Mit diesen Tipps steht einem erholsamen Schlaf im Winter nichts mehr im Weg!