Größte Aufstockung und Nachverdichtung in Deutschland ist abgeschlossen
Nach rund sieben Jahren Bauzeit ist die Modernisierung und Erweiterung der nördlichen Platensiedlung jetzt abgeschlossen. Seit 2018 sind in dem Quartier, das in den 1950er Jahren für amerikanische Soldaten und ihre Familien gebaut wurde, insgesamt 681 neue Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von mehr als 38.000 Quadratmetern neu geschaffen worden – 380 davon durch die Aufstockung von 19 Häuserzeilen um zwei Stockwerke mit vorgefertigten Holzmodulen. Weitere 301 neue Wohnungen hat die ABG in 15 bis zu siebengeschossigen so genannten Tor-, Kopf- und Brückenbauten errichtet.
Die früher wenig genutzten Freiflächen zwischen den Wohngebäuden sind zu gestalteten Innenhöfen mit Mietergärten, Spielplätzen und Fitnessgeräten geworden. Darunter liegen vier neue Tiefgaragen.
Diese Aufstockung in Verbindung mit einer Nachverdichtung ist das bisher größte Projekt dieser Art in Deutschland und habe, wie Oberbürgermeister Mike Josef bei einem Pressetermin Ende April sagte, Modellcharakter für weitere Maßnahmen in Frankfurt.
Dieses Projekt zeigt, so Josef, „wie in dicht bebauten Ballungsräumen sozial verträglich und flächeneffizient neuer bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann.“ Die Hälfte der Wohnungen, die die ABG neu gebaut hat, sind gefördert: 20 Prozent als klassische Sozialwohnungen, 30 Prozent über das Frankfurter Mittelstandsprogramm. Außerdem werden über 170 bezahlbare Appartements über das Studentenwerk an Studierende vermietet.

Bezahlbaren Wohnraum schaffen und die Siedlung sozial stabilisieren
Die ABG hatte die Platensiedlung 1994 nach dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte von der Immobiliengesellschaft des Bundes erworben. Schon damals gab es Pläne für eine Erweiterung, erzählte ABG-Geschäftsführer Frank Junker, damit musste man aber vertraglich bedingt 20 Jahre warten. „Als wir mit der Planung begonnen haben, war unser Ziel, durch Aufstockung und Nachverdichtung bezahlbaren neuen Wohnraum zu schaffen und die Siedlung gleichzeitig auch sozial zu stabilisieren“, so Junker. Dieses Ziel habe man erreicht, „die Mieterinnen und Mieter in der Platensiedlung repräsentieren heute eine große Bandbreite der Frankfurter Bevölkerung“.
Dass dieses große Bauprojekt, in das die ABG 180 Millionen Euro investiert hat, trotz Baulärm und weiterer Beeinträchtigungen für die Bewohnerinnen und Bewohner im Alltag weitgehend reibungslos verlief, führt Junker auf das gute Baumanagement und die transparente Kommunikation der ABG mit der Kommunalpolitik, der Öffentlichkeit sowie den Bewohnerinnen und Bewohnern im Quartier bereits im Vorfeld und während der gesamten Bauzeit zurück.
Neue Gewerbetreibende beleben die Platensiedlung
Der ABG-Geschäftsführer dankte ausdrücklich allen Mieterinnen und Mietern für ihr Vertrauen und den beteiligten Baufirmen für die gute Zusammenarbeit. Eine im Vorfeld befürchtete Gentrifizierung, eine Verdrängung der bisherigen Mieterschaft durch die Baumaßnahmen, sei nicht eingetreten: „Wir haben Wort gehalten. Alle Mietparteien konnten in ihren Wohnungen bleiben, die Mieten im Bestand wurden nicht erhöht“. Auch städtebaulich hat die Platensiedlung jetzt „ein neues Gesicht“, wie Marcus Gwechenberger, Dezernent für Planen und Bauen, betonte. Neben neuen Kindertagesstätten sind hier auch Räume für Gewerbetreibende entstanden, die das Quartier aufwerten und beleben sollen.
Noch sind nicht alle Bauarbeiten beendet. Vereinzelt wird noch an den Außenanlagen gebaut. Von Mitte 2025 bis 2027 wird die ABG nach den Vorgaben der Stadt die Wege neu anlegen und weitere Bäume pflanzen. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird es in der Platensiedlung auch über 1.400 Abstellplätze für Fahrräder geben. Diese haben sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung gewünscht.