Aus der
Schelleklobbe
Ausgabe 02.2024

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Frankfurter Geschichten zum Anziehen

Das Motiv zeigt einen schwarzen Pullover mit goldenem "frankfurtkind"-Schriftzug und dem Waldstadion

Die Idee zur Marke „frankfurtkind“ kam Bernd Rossow, als er in einem Fotoalbum seines Großvaters ein Kindheitsfoto von sich selbst entdeckte. Rossow, den seine Freunde nur „Rossi“ nennen, ist in Alt-Sachsenhausen geboren und in Oberrad aufgewachsen. Als Kind der Stadt machte er so die eigene Geschichte und die Geschichten der Stadt zum Thema seiner Marke.

In der Corona-Zeit, als viele Künstler nicht mehr auf Märkte oder in Ausstellungen gehen konnten, gründete er den „le-rossi-kreativ-campus“ und gab Künstlern die Gelegenheit, Motive für Kleidungsstücke zu gestalten und über ein Online-Portal zu vermarkten. Gleichzeitig entwickelte er die eigene Kollektion weiter.

Seit Anfang März verkauft er die „frankfurtkind-Kollektion“ jetzt in einem Ladengeschäft in der Nähe der Hauptwache gleich hinter der Katharinenkirche. Das Geschäft hat er bei der ABG gemietet. Zuvor hatte er die Idee sechs Monate in einem kleineren Pop-Up-Store in der Nähe getestet.

„Arenen und Parks kommen und gehen, unser Waldstadion bleibt“ – Eintracht-Fans und echte Frankfurter:innen werden bei Bernd Rossows „frankfurtkind“-Kollektion fündig.
    „Arenen und Parks kommen und gehen, unser Waldstadion bleibt“ – Eintracht-Fans und echte Frankfurter:innen werden bei Bernd Rossows „frankfurtkind“-Kollektion fündig.

      „Manchmal komme ich mir vor wie ein Museumsführer“


      „Bei uns kommst Du in den Laden und wirst angesprochen“, beschreibt Rossow sein Konzept. Er und seine Mitarbeitenden führen die Kunden durch die Kollektion und erzählen dabei die Frankfurter Geschichten, die mit den Motiven verbunden sind. „Manchmal komme ich mir vor wie ein Museumsführer“ erzählt er, „ich fange am Eingang an und höre, wenn alles gut läuft, am Kartenleser an der Kasse auf“.

      Die Idee zum Schriftzug seiner Marke aus Scrabble-Buchstaben kam ihm, als er alte Spielekisten aufräumte. Natürlich darf die Frankfurter Skyline nicht fehlen, die es in vielen unterschiedlichen Varianten gibt von goldfarben bis zur Carbon-Version ganz in schwarz. Das Motiv mit der Jahreszahl 1230 auf dem Römer erinnert an die erste urkundliche Erwähnung der Stadt. Einen großen Umfang nehmen die Shirts und Hoodies mit dem Motiv „Waldstadion“ ein. „Arenen und Parks kommen und gehen, unser Waldstadion bleibt“, heißt es in einem kleinen Booklet, das die Geschichte zum jeweiligen Motiv erläutert. Mit Fußball hat auch das erste mit so genannter Künstlicher Intelligenz generierte Motiv zu tun. Der Prompt, die Eingabe an das Programm dazu war „Gleisdreieck“, also der Parkplatz für die einheimischen Fans am Stadion.

      Diese Motive gibt es für Frauen, Männer und Kinder auf Shirts und Hoodies, Jacken und Sweatshirts, Taschen, Beanies und Caps bis hin zu diversen Accessoires. „Wenn die Leute hier reinkommen, finden sie das, was wir machen, einfach nur gut“. Die beste Werbung für ihn ist, wenn seine Kunden die Kleidung mit den frankfurtkind-Motiven tragen und so in der Stadt die Neugier wecken. Natürlich verkauft er auch gerne an Touristen „ein T-Shirt, das in Kalifornien getragen wird, trägt die Marke und Frankfurt in die weite Welt“. Großen Wert legt Rossow auf die Qualität der Rohmaterialien, „das meiste ist biozertifiziert, alle Prints und Veredelungen machen wir in Frankfurt, alles geht durch Frankfurter Hände“, sagt der Geschäftsmann.